Nach 18 Monaten Alleingang und Unsummen an Geld für Entwicklung und Marketing wird Samsung das Handtuch werfen und KNOX nicht mehr anbieten. Google soll/will es nun selbst übernehmen mit Android L, der nächsten OS-Version.
Dies kommt nicht überraschend, wenn man den Rückgang des Betriebsergebnisses um 24% und des Umsatzes um 10% für das letzte Fiskalquartal betrachtet. Und trotz einem großen Hype, ist KNOX mit miserablen 2% vertreten. Ironischerweise kommt dies nur wenige Wochen nach dem das US-Verteidigungsministerium die Verwendung von KNOX erlaubt hat.
Warum übernimmt nun Google und warum konzentriert man sich auf KNOX? Weil Samsung der stärkste Vertreter von Android-Geräten am Markt ist.
Google hat wohl ein eigenes Container-System entwickelt. Es ist mit Samsung KNOX zu vergleichen. Aber es ist nicht Knox. Es ist neu. Es ist noch nicht getestet.
Ferner erscheinen die ersten Spezifikationen des Google Android L sehr fad.
Im Herbst wird es erwartet, aber ohne VPN-Funktion, nicht mal per App. Also werden die “sicheren” Container Anwendungen und Daten sicher vom Rest trennen, aber nicht bei der Übertragung. Dann wird dieselbe Verbindung benutzt, wie sie von Verbraucher- und Geschäfts-Programmen genutzt werden. Es bleibt auch unklar, wie Google Funktionen und oder Produkt vom kürzlich aufgekauften Unternehmen Divide integrieren möchte. Divide ermöglicht seinen Nutzern, auf Smartphones oder Tablets einen abgesicherten Bereich zu verwenden, der durch 256-Bit-Verschlüsselung gegen unberechtigten Zugriff geschützt ist.
Die Idee einer Sicherheitslösung für Android ist gut. Für Google wird es aber hart. Warum? Weil diese Phase unheimlich ähnlich erscheint wie die zu vielen falschen Versprechungen für Geschäftskunden in Bezug auf das Android-Ökosystem.
Auch die Update-Politik bei Google gestaltet sich schwierig. Nur Google Nexus Geräte bekommen Updates direkt von Google. Alle anderen müssen auf Anpassungen der Gerätehersteller warten.
Es wird einige Zeit in Anspruch nehmen die Geschäftskunden zu überzeugen. Am Ende scheint es aber, dass Google immer noch nicht in der Lage sein wird, eine von so vielen Unternehmensbereichen erforderliche End-zu-End-Sicherheitslösung oder Internet der Dinge anbieten zu können. Könnten das Anzeichen einer Synergie zwischen BlackBerry und Google bedeuten?
Im Herbst wird es eine große Veranstaltung von Google geben. Sie werden wohl Android L vorstellen. Zu den Partner werden Airwatch, Citrix, Good Technology und MobileIron zählen. Sie haben aber nur einen kleinen Anteil im EMM-Sektor. BlackBerry hat mehr Kunden als die 3 Hauptkonkurrenten zusammen.
Dieser Beitrag ist von Bob Egan, Senior Analyst bei Forbes.
Sein letzter Satz könnte für BlackBerry interessant sein:
Meine Empfehlung für jetzt und mindestens die 1. Jahreshälfte 2015 an alle CIOs im Geschäftskundenbereich: bleibt bei den kastrierten Android-Anwendungen (Email, Kalender usw).
Dieser Satz ist ironisch gemeint. Es wird im Original durch den Ausdruck “stay the course” klar. Denn Bob Egan kennt BlackBerry und dessen Stärken.
John Chen, CEO BlackBerry, hat auch keine gute Meinung zu der Conainisierung in Android. BlackBerry hat Sicherheit nun mal in der DNA und ist ein Synonym für Sicherheit.
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