Die Economic Times führte ein Interview mit BlackBerry CEO John Chen in Bezug auf die Stellung von BlackBerry in Indien, und welchen Stellenwert das Z3 dabei hat:
Wie wichtig ist der indische Markt für das Unternehmen beim globalen Turnaround?
Indien ist einer der Top 10 BlackBerry Märkte und bleibt ein sehr wichtiger Bereich für uns. Die Ausweitung unserer Führung im Enterprise Mobility Management (EMM) ist ein Schlüssel zu unserer Umstrukturierung. Wir sehen eine große Chance unsere Präsenz in Indien zu vergrößern, da der Unterehmensmarkt die Mobilität immer mehr als einen unerlässlichen Bestandteil der Geschäftsabwicklung annimmt. Indien war auch einer der ersten Märkte, für den das BlackBerry Z3 vorgesehen war, und es wurde von den Kunden sehr gut angenommen.
Sind Sie mit den Z3 Verkäufen in Indien und Indonesien zufrieden? Kann das Z3 dabei helfen, wieder in Indien weiter Fuß zu fassen?
Das Z3 wurde extrem gut in Indien und Indonesien angenommen. In der Tat wurden erste Bestände des Gerätes in Indien annähernd vollständig in den ersten zwei Wochen nach der Markteinführung verkauft. Wir hören von Anwendern, daß sie den Preis, die Bildschirmgröße und die Akkulaufzeit mögen. Dieses Feedback zeigt, daß wir die Bedürfnisse unserer Kunden getroffen haben, was entscheidend ist, um unseren Anteil in Indien auszubauen.
Können wir in den nächsten Jahren weitere Smartphones von Blackberry erwarten, die unter 250$ bis 300$ liegen, bzw. ein Telefon unter 100$?
Ich kann nicht zu viele Details unserer Roadmap bekannt gegeben, jedoch werden wir weiterhin den Kunden ein Portfolio an Geräten bieten, welches unterschiedliche Preisgruppen abdeckt. Im Moment konzentrieren wir uns auf das Blackberry Z3, von dem wir glauben, daß es für seine Funktionen und Vorzüge einen attraktiven Preis bietet.
Sind Sie mit dem Foxconn Deal zufrieden? Wird BlackBerry seine Geräteproduktion vollständig auf Foxconn auslagern?
Wie das BlackBerry Z3 gezeigt hat, kann uns Foxconn helfen, Produkte schneller und kostengünstiger auf den Markt zu bringen. Foxconn ist ein sehr wichtiger Partner für Blackberry, aber es ist keine ausschließliche Beziehung.
Bitte teilen Sie uns Ihre Ansichten in Bezug auf den indischen Markt für Unternehmen, BBM und Maschine-zu-Maschine mit.
Blackberry Enterprise Service 10 (BES10) wurde mehr als 1000 mal in Indien eingerichtet, was erheblich ist, bedenkt man, daß wir BES10 erst Anfang 2013 veröffentlicht haben. Wir sind zuversichtlich, daß sich diese Dynamik weiter fortsetzen wird. Was Maschine-zu-Maschine-Technologie angeht, ist die indische Regierung zunehmend auf das Internet der Dinge (IOT) konzentriert, da das Land der wachsenden Bevölkerung und schnell wachsenden Internet-Durchdringung stand halten muß. Blackberrys QNX Embedded-Lösung schafft die Bausteine für Blackberry, um Maschine-zu-Maschine-Technologien zu liefern, die als Rückgrat für das aufkommende Zeitalter der Internet der Dinge dienen werden.
Können Sie uns Ihre Ansichten zum steigenden Wettbewerb im indischen Unternehmensmarkt durch Microsoft mitteilen, welche auch mit ihren Geräten und Dienstleistungen in diesem Markt Fuß fassen möchte?
BlackBerrys Geschichte ist in der Sicherheit verwurzelt und unsere Wettbewerber können nicht das gleiche von sich sagen. Wir bieten die zuverlässigste Ende-zu-Ende-Kommunikationsplattform, vom Gerät, über das Netzwerk bis hin zur Server-Ebene. In Indien wenden wir uns gleichermaßen verstärkt an große, mittlere und kleine Unternehmen. BES Express hat uns dabei geholfen, ein starkes Standbein in dem SME- und BYOD-Sektor zu geben.
Welchen Zeitrahmen gibt es für die QNX Einführung in Indien?
QNX könnte sicherlich gut in Indien laufen, aber wir brauchen Kunden, die diese Technologie einsetzen wollen. Wir können nichts zum Timing sagen, aber wir verfolgen aktiv Partnerschaften in der Automobil-und Fertigungindustrie, die uns helfen, QNX in diesen Markt zu bringen.
Ihr Kommentar zu den Blackberry Ergebnissen. Was ist der Weg in der Zukunft für das Unternehmen?
Ich weiß, wir haben noch eine Menge Arbeit zu erledigen. Bis zum Ende des Geschäftsjahres 2015 streben wir Break-Even Cash-Flow-Ergebnisse an. Innerhalb des nächsten Geschäftsjahres, erwarte ich einen Gewinn zu erwirtschaften. Wir sind auf einem guten Weg, unsere finanziellen Ziele und Verpflichtungen zu liefern. Zum Beispiel bringen wir neue Mobiltelefone und die nächste Generation vom Black-Berry Enterprise Service, BES12, bis Ende des Jahres auf den Markt.
Gedenkt BlackBerry weitere Maßnahmen zur Kostenreduzierung vorzunehmen?
Blackberry benötigt eine umfassende Restrukturierung des Unternehmens, um zukünftigen Erfolg zu sichern. Wir sind zuversichtlich, daß die richtigen Ressourcen jetzt vorhanden sind, um uns auf unsere Stärken konzentrieren zu können, und das die größten Veränderungen hinter uns liegen.
Was für Übernahme Pläne seitens BlackBerry gibt es? Welche Bereiche wären sinnvoll für eine Akquisition?
Blackberry hat strategische Wachstumsbereiche, die von unseren einzigartigen Mittel und Fähigkeiten profitieren. Die Zusammenarbeit mit NantHealth ist ein Beispiel dafür, wie wir durch strategische Investitionen in Unternehmen in Branchen expandieren können, die dadurch von der Sicherheit, Zuverlässigkeit und Effizienz der Blackberry-Produkte und Dienstleistungen profitieren.
Was für einen Nutzen bietet die Kooperation mit Amazon bezüglich der Android-Apps?
Die Partnerschaft erfüllt zwei sehr wichtige Bedürfnisse unserer Kunden. Zunächst werden die Nutzer Zugang zu mehr als 200.000 Android-Apps haben, darunter Tausende von beliebten Anwendungen und Spielen. Zweitens können wir unsere Entwickler auf die Erstellung von Apps für den Enterprise-Markt konzentrieren, wo wir ein sehr großes Potenzial sehen. Dies passt besser in unsere Unternehmensstrategie, und ist notwendig, damit wir unser Portfolio an Enterprise-Angeboten vergrößern können.