Am 19.September berichteten wir über die Abmahnung seitens Verbraucherzentrale Bundesverband gegen den Datenaustausch zwischen WhatsApp und Facebook. Der Hamburgische Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit hat nun eine Verwaltungsanordnung erlassen, die es Facebook ab sofort untersagt, Daten von deutschen WhatsApp-Nutzern zu erheben und zu speichern. Facebook wird ferner aufgegeben, bereits durch WhatsApp an das Unternehmen übermittelte Daten zu löschen.
Demnach seien WhatsApp und Facebook zwei selbständige Unternehmen, die jeweils eigene Datenschutzbedingungen haben. Vor zwei Jahren hieß es noch bei der Übernahme von WhatsApp durch Facebook, dass kein Datenaustausch zwischen den Plattformen stattfinden würde. Dies ist eine Irreführung der Nutzer und ein Verstoß gegen das nationale Datenschutzrecht.
Hierzu der Hamburgische Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit, Johannes Caspar:
Die Anordnung schützt die Daten der ca. 35 Millionen WhatsApp-Nutzer in Deutschland. Es muss ihre jeweilige Entscheidung sein, ob sie eine Verbindung ihres Kontos mit Facebook wünschen. Dazu muss Facebook sie vorab um Erlaubnis fragen. Dies ist nicht geschehen.
Dazu kommen noch viele Millionen Personen, deren Kontaktdaten aus den Adressbüchern der Nutzer zu WhatsApp hochgeladen wurden, ohne dass diese etwas mit Facebook oder WhatsApp zu tun haben müssen. Diese gigantische Menge von Daten hat Facebook zwar nach eigenem Bekunden noch nicht erhoben. Die Antwort von Facebook, dass dies lediglich zur Zeit noch nicht erfolgt sei, gibt jedoch Anlass zur Sorge, dass das Ausmaß des Datenverstoßes noch massivere Auswirkungen nach sich ziehen wird.
Pingback: Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) verlängert Frist für WhatsApp Ultimatum | BB10QNX.de