BBM Enterprise: Warum nun eine eigene App für vollverschlüsselte Chats?! Neues Branding!?

BlackBerry bietet einen eigenen Messenger an: BBM, BlackBerry Messenger. Dieser wurde um eine Ende-zu-Ende Verschlüsselung erweitert und nannte sich dann BBM Protected. Doch ab dem 27.Oktober 2016 muss man für verschlüsselte Nachrichten eine eigene App benutzen: BBM Enterprise. Und es fällt noch etwas auf: ein neues Logo.

BlackBerry fokussiert sich auf Software und will/muss dem Credo “Secure Software Company” gerecht werden. So geht man für neue Smartphones auch den Weg über eine Lizenzierung: DTEK50 und DTEK60 basieren auf Modelle des Herstellers TCL, besser bekannt als Alcatel. BlackBerry kümmert sich um Sicherheit und Produktivität: Das kanadische Unternehmen steuert Hard- und Software-Härtung und die Produktivitätsanwendungen des BlackBerry Hub+ Dienstes bei.

Warum nun aber eine eigene App, nur um BBM Protected, also die Ende-zu-Ende Verschlüsselung, nutzen zu können?!

BBM Protected Icon

BlackBerry´s Kernmarkt ist die Kommunikation von Unternehmen. Und die meisten Unternehmen aus sicherheitskritischen Branchen schützen ihre Kommunikation oder denken zumindest darüber nach. Es ist ein stetig wachsender Markt ohne derzeitige Sättigung.

Aus Sicherheitsgründen setzen Unternehmen daher MDM (Mobile Device Management) / EMM (Enterprise Mobility Management) Systeme wie BlackBerry derzeit den BES12 anbietet ein.

BYOD or not

BBM Nutzer hatten aber bei der Verwendung von BBM im privaten Bereich ein Problem: Bei einer MDM Aktivierung mit einem BYOD oder COPE Profil trennen sich die private und die berufliche Kommunikation. Und der BBM hing dazwischen.

Mit der BBM Enterprise App hat man nun auf Android und iOS die Möglichkeit, auf zwei “Kanälen” über den BBM zu kommunizieren: privat über den BBM und beruflich über den BBM Enterprise.

Firmen können über das MDM System die Installation des BBM Enterprise im beruflichen Perimeter als erforderlich setzen. Der Admin hinterlegt dem Nutzerprofil einfach die App und kann gleichzeitig über das IDP auch eine Protected bzw Enterprise Lizenz für den BBM aktivieren. Somit kann sich das Unternehmen sicher sein, dass Informationen im BBM Ende-zu-Ende verschlüsselt sind und im beruflichen Perimeter verbleiben. Zudem ist es auch für Basel III und MiFid II Branchen leichter, ein wirksames Archiving System zu realisieren.

Somit bietet BBM Enterprise:

  • Team-Chat – Teams können in kontextspezifischen, sicheren BBM-Sessions zusammenarbeiten und jeder Session ein Thema zuweisen. Vor allem Branchen wie das Gesundheits- und Finanzwesen profitieren von dieser Funktion, zum Beispiel wenn im Team über ganz bestimmte Themen diskutiert wird.
  • Messaging mit Priorität – Nachrichten mit hoher Priorität werden in BBM Enterprise der besseren Sichtbarkeit halber rot hervorgehoben.
  • Zugestellte und gelesene Nachrichten in Gruppenchats – Nutzer von BBM Enterprise können sehen, welche Kontakte in einem Gruppenchat ihre Nachrichten bereits gelesen haben.
  • IT-Datenschutz: Beschränktes Kopieren/Einfügen – IT-Administratoren können die Kopieren-/Einfügen-Funktionen innerhalb eines BBM Chat für Mitarbeiter einschränken. Dies geschieht über die IT-Admin-Konsole von Enterprise Identity by BlackBerry.

Nachteil der ganzen Sache ist, dass ab dem 27.Oktober Privatanwender des BBM keine Ende-zu-Ende Verschlüsselung mehr nutzen können. Es gibt zahlreiche Messenger die das zum Teil auch kostenlos anbieten: WhatsApp, Facebook, Threema, Signal, Telegram usw.

Andererseits können Privatanwender derzeit keine Lizenzen erwerben, denn zur Zeit ist kein direkter Weg zum Enterprise Store möglich. Firmenkunden müssen auch über die BlackBerry Partner die Produkte beziehen.

BlackBerry ist seit längerem im Turnaround, spätestens jetzt merkt man es deutlich. Demnächst wird es auch namenstechnisch und grafisch eine Frischzellenkur für einige Produkte geben. Ich erinnere hier noch mal gerne an das neue BBM Enterprise Logo.

Persönlich hoffe ich auf eine gute Kommunikation nach außen. Bestandskunden müssen die Informationen bekommen und für Neukunden müssen die Webseiten von BlackBerry einheitlich dargestellt werden und auch erreichbar sein. Derzeit sind viele Seiten nicht erreichbar oder sind veraltet. Dies ist wohl dem Umstand geschuldet, dass einige Produkte fertig sind und andere erst in Kürze öffentlicht verteilt werden.

Das etwas gemacht werden muss, sollte klar sein. BlackBerry hat sein Portfolio durch einige Zukäufe abgerundet. Aber einen Brand-Zusammenhang kann man nicht immer erkennen. So hat man den BES12, die verschiedenen Good Server und Suites, Good Dynamics, WatchDox usw.

Es wird noch spannend zum Jahresende.

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