Nokia 8 Test

Nokia ist zurück. Diesmal mit Android, einem reinen Android und dem Versprechen, regelmäßig Sicherheitsupdates zu liefern. Spätestens nach der Aufnahme in das Android Enterprise Recommended Programm ist es an der Zeit, ein Gerät zu testen. In diesem Falle habe ich ein Nokia 8 hier.

Spezifikationen

 

Software Android 8.1
SoC Snapdragon 835, Achtfach-Kern, (4 x 2,5 GHz Qualcomm® Kryo™ CPU + 4 x 1,8 GHz Kryo)
RAM 4GB
Speicher 64GB UFS2.1 + bis zu 256GB SD-Karte
Akku 3.090mAh
Display 5,3 Zoll IPS QHD, 2560*1440 Pixel
Maße 151,5 x 73,7 x 7,9 mm
Tasten Lautstärkeregler, Sperre zum Ein- und Ausschalten, Fingerabrducksensor
IP54-zertifiziert Spritzwassergeschützt
Anschlüsse USB-C USB3.1 Gen1, Klinke
Kamera 13 MP (Farbe + OIS) + 13 MP (Mono), 1,12 um, f/2,0, 76,9˚, PDAF, IR-Bereichssuche, Zweiton-Blitz
Frontkamera 13 MP PDAF, 1,12 um, f/2,0, 78,4˚, Display-Blitz
Konnektivität LTE-Kat. 9, 3CA, 450 Mbps DL / 50 Mbps UL, 802.11 a/b/g/n/ac (MIMO), BT 5.0, GPS/AGPS+GLONASS+BDS, NFC (Teilen) ANT+

Lieferumfang

Neben dem Nokia 8 Smartphone findet man Ladegerät, Lade-/Datenkabel, Kopfhörer, Kurzanleitung und ein Werkzeug zum Öffnen des SIM-Karten-Schachts.

 

Galerie

Konfiguration

Ich habe das Gerät an einem BlackBerry UEM betrieben und durch eine Android for Work (Android Enterprise) – Premium Aktivierung auch eine berufliche Anbindung. Als Konten und Services laufen demnach: BlackBerry Connectivity (IP Tunnel), 3 Exchange Konten, Facebook, Twitter, Instagram, LinkedIn, Xing, Skype, Telegram, Threema und WhatsApp und BBM. Bluetooth ist immer aktiv für eine verbundene Smartwatch und Freisprechanlage im Auto.

Hardware

Das Nokia setzt beim Nokia 8 auf High-End und das merkt man auch sofort bei der Bedienung. Kein Ruckeln oder dergleichen, das Gerät arbeitet sehr schnell. Die Kamera jedoch könnte etwas schneller zum Einsatz bereit sein.

Haptik

Einer der wenigen negativen Kritikpunkte vorweg: das Gerät liegt ohne Hülle/Case viel zu unsicher in der Hand. Es ist sehr rutschig und hat bei mir schon beim Auspacken eine Rutschpartie auf dem Tisch hingelegt.

Das Gerät ist sehr gut verarbeitet und es gibt nichts zu meckern. Am oberen und unteren Rand gibt es auf der Rückseite jeweils einen Plastikstreifen, dessen Übergänge zum Metall aber nicht spürbar sind. Die Streifen sind zur physikalischen Trennung der Antennen eingelassen.

Es gibt nur zwei mechanische Tasten an diesem Gerät auf der rechten Gehäuseseite: Die Lautstärkewippe und den Powerbutton. Den letzt genannten braucht man eigentlich nur für das Sperren und Deaktivieren des Bildschirms, da das Nokia 8 Double-tap-wake beherrscht. Diese Funktion bracht man aber auch eher selten. Wenn man einen Fingerabdruck hinterlegt hat, ist das Gerät sehr schnell und zuverlässig entsperrt sobald man den Finger unterhalb des Displays auf den Sensor legt. Dieser ist nämlich in den Homebutton integriert.

Der Monolautsprecher an der Geräteunterseite macht einen guten Job. Zwar ist er ein wenig schrill, aber sehr laut.

Hosentaschentest: Bestanden. Trägt nicht auf.

Display

Es ist ein 5,3 Zoll QHD IPS LCD verbaut. Diese Technik erlaubt Blickwinkelstabilität, schnelle Schaltzeiten und weniger Reflektionen. Das Display ist sehr gut und weiß zu überzeugen, könnte aber im direkten Sonnenlicht einen Ticken heller sein. Da es ein LCD Display ist, “glimmt” die Hintergrundbeleuchtung merklich, gerade bei dunklen Bildschirminhalten. Unregelmäßigkeiten konnte ich nicht wahrnehmen. Android Nachtlicht wird auch unterstützt: der Blauanteil wird entweder manuell, nach festen Zeiten oder aber automatisch bei Sonnenauf- und -untergang geregelt. Sehr angenehm, wenn man abends noch etwas lesen möchte.

Nokia hat in seinen neuen Geräten auch wieder den Glance Screen integriert. Dieser zeigt für einen vorher eingestellten Zeitrahmen Informationen an wie Uhrzeit, verpasste Anrufe und dergleichen.

Kommunikation

Netzwechsel und Empfangsstärke sind super, ähnlich wie die des BlackBerry Motion. Sauber und schnell wird verbunden oder das Netz gewechselt.

Vom Motion Test gilt uneingeschränkt auch für das Nokia 8:

Die WLAN Empfangsstärke hat mich sehr überrascht: wo Note8, S7, iPhone 7+ keinen Empfang haben, zeigt das Motion noch 50% Empfang an. Die Verbindung bleibt dabei stabil. Auch Bluetooth verbindet sich schnell und bleibt stabil. WiFi Calling wird unterstützt. VoLTE funktioniert ohne Probleme. Gesprächspartner sind laut und deutlich zu verstehen, egal ob über Hörmuschel oder Lautsprecher.

Leider gibt es keine Benachrichtigungs-LED, diese vermisse ich auf dem Nokia 8. Dafür bietet aber das Nokai 8 den Glance Bildschirm an.

Messwerte / Leistung

Persönlich halte ich nicht viel von den Benchmarks. Das Gerät muss im Alltag überzeugen. Aber der Vollständigkeit halber hier gerundete Richtwerte:

Laut AnTuTu circa 180.000 Punkte. BlackBerry Android Smartphones: KEYone 63.000, DTEK50 45.000 und das DTEK60 146.000. Zum Vergleich: ein Galaxy S7 hat 134.000 erreicht.

Akku

Im Alltag überzeugt das Gerät und hält dabei locker einen ganzen Tag aus. Abends sind sogar noch reichlich Reserven übrig. Das Aufladen ist dank QuickCharge 3 schnell erledigt, von 0 auf 50% in knapp über einer halben Stunde.

Kamera

Nicht der Überflieger, besonders nicht in dunklen Szenarien. Aber durchaus gute Ergebnisse, gerade im Zusammenspiel mit der zweiten Linsen. Somit gibt es einen hardwarebasierenden Bokeh-Effekt. Die Frontkamera sucht ihresgleichen, ist es doch auch ein 13MP Sensor mit Autofokus. Wenn man dann auch noch streamt, kann man beide Sensoren gleichzeitig bedienen und in einem Stream weitergeben.

Software

Nokia bringt das reine Android auf den neuen Geräten und das ist auch gut so. Somit ist man einer der Vorreiter in Sachen (Sicherheits-)Updateverteilung und ist aufgelistet im Android Enterprise Recommended Program. Derzeit ist Android 8.1 mit Sicherheitspatch vom Februar auf dem Gerät.

Besonderheit: Da es nun mal ein “nacktes” Android ist, muss man zwingend Apps für alles mögliche installieren, wenn man nicht die Google Apps nutzen will/darf. Gerade für Kalender, E-Mails, Kontakte und Notizen empfehle ich die BlackBerry Productivity Suite.

Fazit

Das Nokia 8 hat mich für ein Android Smartphone überzeugt. Saubere Verarbeitung, keine Bloatware, schnelle Updates und eine sehr gute Leistung können punkten.
Ich kann daher den Erfolg von Nokia nachvollziehen. Samsung zum Beispiel bietet sehr viele eigene Apps an, diese können auch überzeugen und bieten dem Anwender wirklich alles, um das Gerät mit allen Konten und Diensten direkt zu betreiben. Auch für Admins ist es leicht.
Aber bei Nokia beginnt man von 0 (wenn man nicht die Google Apps verwenden möchte) und hat alle Anpassungsmöglichkeiten und ein reines System. Admins müssen nur einmal ein Profil mit Apps für Android Enterprise hinterlegen und gut ist.

Mein Wunsch wäre dieses Gerät mit einer vorinstallierten Producitivity Suite von BlackBerry. Aber da können wir wohl lange warten.

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