BlackBerry United: Wer ist verantwortlich für BlackBerrys Marktverlust

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In den letzten Jahren hat sich die Öffentlichkeit von BlackBerry abgewendet. Viele versuchten eine Antwort zu dieser Abkehr zu finden. Es kamen Vermutungen auf wie: BlackBerry hat zu spät Innovationen gezeigt, nicht genug Anwendungen in der BlackBerry World, unzureichendes Marketing … So viele Gründe, die erklären könnten, was passiert ist. Manchmal gibt es aber auch externe Gründe dafür.

Zunächst einmal gibt es Journalisten, Blogger, die uns alles und nichts zu BlackBerry sagen können/wollen/müssen. Es gibt oft keine Grundlage und teilweise werden nur die Negativpunkte von BlackBerry in der Presse bedacht.
Bestes Beispiel: Journalisten meldeten den Tod von BlackBerry.
Allerdings ist der kanadische Anbieter noch vorhanden und bietet ein leistungsfähiges System, welches mit den Konkurrenten mithält und in manchen Bereichen sogar besser ist. Darüber hinaus wurden die neuen OS10-Modelle auf den Markt gebracht. Und BlackBerry Fans sind so aktiv wie eh und je.

Viele Blogger und Journalisten beschäftigen sich mit Themen, die sie oft nicht hinterfragen. Die meiste Zeit kopieren sie die Texte voneinander. Scheint, dass die Tage des investigativen Journalismus vorbei sind. Sie sind nur auf Eyecatcher aus, um mehr Klicks Blog oder Website zubekommen. Das enstehende negative Image des Betroffenen ist egal. Es ist nur, um Leser oder Zuschauer anzulocken. Unabhängig vom Land oder der Art der Zeitschrift oder des Blogs, alle laufen wie eine Herde hinterher.

Zum Beispiel hat HTC höhere finanzielle Engpässe als BlackBerry, aber diese Information brachte wohl nicht die erhofften Klicks. Blackberry hat nie Sorgen um Zahlungsmittel (Liquida fast 1 Mrd USD) und der Niedergang war nur die öffentliche Wahrnehmung. Aufgrund dessen reduzierten Analysten das BlackBerry-Rating und einige schienen sich zu freuen.

Ein weiterer zu berücksichtigender und entscheidender Bereich sind die Carriers/Netzanbieter. In vielen Ländern haben die Anbieter trotz ihrer Begeisterung bei der Einführung von Blackberry 10 am 30.Januar 2013 nicht wirklich Unterstützung geleistet. Wir haben alle gesehen, wie sie, stolz und mit dieser neuen Version zufrieden. Unabhängig vom Herkunftsland waren alle begeistert, neue BlackBerry10 Modelle anbieten zu können. Allerdings trat der Erfolg nicht ein. Haben die Carrier ihr Interesse nur vorgeheuchelt? Ein Mitglied der BlackBerry United (Christian) ist Verkäufer und zusätzlich Fan der neuen Technologie und vor allem von BlackBerry. Er gibt uns Einblick in die Denkweise einiger anderer Verkäufer.

Viele der Netzanbieter bieten Online-Schulungen zu den verschiedenen mobilen Betriebssystemen an. BlackBerry hat sogar eine eigene Ausbildungsstätte für Handy-Anbieter. BlackBerry stand immer zur Verfügung, wenn ein Verkäufer Hilfe benötigte. Sie haben auch eigene Ausbildungen zu den neuen Produkten durchgeführt.

Christian: “… BlackBerry schickte Verkaufsberater zu verschiedenen Läden der Netzanbieter. Ihr Ziel war es, die Verkäufer zu trainieren und auf die verschiedenen Fragen der Käufer zu reagieren. Diese Verkaufsberater stehen immer zur Verfügung, per Telefon, E-Mail, SMS oder BBM.”

Während des BlackBerry 10 Releases war das Unternehmen bestrebt, die Produkte durch Roadshows in verschiedenen Städten der Öffentlichkeit nahe zu bringen. Jeder benutzt sein Smartphone individuell. Professionelle Verkäufer müssen auf die Kunden und deren Bedürfnisse achten und ihnen somit mindestens 2 verschiedenen Geräten anbieten, sind also mehr Berater als Verkäufer. Dies sollte Realität sein, aber oft ist es anders …. es sei denn, dass der Kunde auf einen Verkäufer trifft, der die Produkte kennt und seinen Job liebt. Ein Berater muss die verschiedenen Produkte kennen, um sie anbieten zu können. Leider haben wohl trotzdem einige Berater keine Ahnung von BlackBerry, oder zumindest alte Vorstellung (BIS). Und ohne qualifizierte Berater können die Kunden auch nicht das passende Produkt auswählen.

Das größte Problem ist also, dass die Berater das Potenzial von BlackBerry 10 gar nicht kennen. Ihr Wissen beschränkt sich auf iOS und Android. Wir wissen, dass es auch Windows Phone und BlackBerry gibt. Diese Berater sind demnach keine Berater mehr sondern Verkäufer auf Provisionsbasis. Apple, Samsung und Sony deklarieren sie als ihr Beraterportfolio. Aber hat ein Kunden eine Frage zu anderen Geräten, kommt immer: “Alle anderen Smartphones außer der Top 2 oder Top 3 Geräte sind unzuverlässig oder nehmen sie das Gerät, es ist ähnlich.”

Christian hat ein Beispiel für uns: “Ich schlug einem Kunden ein BlackBerry Q5 vor. Er nahm das Gerät und war zufrieden. Am nächsten Tag kam er wieder und hatte eine Frage. Da ich nicht anwesend war, übernahm ein Kollege und schlug dem Kunden vor: “Tauschen Sie das Gerät doch lieber.” Und schlug ein Gerät vor, dass er kannte. Ich fragte meinen Kollegen, warum er dies getan hat. Als Antwort kam: “Ich kenne mich nicht mit BlackBerry aus. Und bevor ich dumm vor dem Kunden stehe und ihm keine Antwort auf seine Fragen geben kann, biete ich ihm halt ein anderes Produkt an.”

Das ist leider wahr und real. Zu wenige Anbieter haben das Wissen über ihre Produkte und sind daran interessiert, Kundenbindung durch Beantwortung von Kundenfragen zu gewährleisten. Lieber die Provisionen einstreichen und den nächsten Kunden bedienen. Wir haben einige solcher Geschichten aus der ganzen Welt gehört!

Ehrlich gesagt, hat BlackBerry zu lange mit dem Turnaround und OS10 gewartet, aber das System hat sich sehr schnell entwickelt und übertrifft oft die Konkurrenz. In der Tat ist es so, dass die Konkurrenz regelmäßig versucht BlackBerry zu kopieren.

Sicherlich, BlackBerry hat ein paar Fehler gemacht, aber das Unternehmen erhält keine Unterstützung von denen, die das Bindeglied zwischen dem Hersteller und der breiten Öffentlichkeit sind: den Anbietern mit seinen Verkäufern. BlackBerry hat große Unterstützung durch Fans, deren Blogs und Communities. BlackBerry hat nun mit John Chen den Turnaround geschafft und dies ohne großartig in die Werbung für Privatkunden zu investieren. Der Fokus liegt auf Geschäftskunden, aber Privatkunden sind nicht völlig außen vor.
Wir werden weiterhin unsere Begeisterung für den kanadischen Hersteller zeigen. Es liegt an uns, der BlackBerry-Community, Einzelhändler und Blogs/Journalisten daran erinnern, dass es noch eine Welt jenseits von iOS und Android gibt.
Das unglaubliche BlackBerry10.

Forumsdiskussion

Blackberry war schon immer unsere Lieblingsmarke und bietet uns alles, was wir an Sicherheit und Zuverlässigkeit benötigen und verlangen.

BlackBerry United ist ein Zusammenschluß folgender BlackBerry Blogs:

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