Wir berichteten schon vom Dementi der Übernahmeabsichten seitens Samsung. BlackBerry hat in letzter Zeit aber schon mehrere Angebote verschiedenster Anbieter ausgeschlagen. Der Verwaltungsrat und die Großaktionäre unterstützen weiterhin BlackBerry CEO John Chen´s Turnaround und Strategie.
Quellen aus Unternehmenskreisen sprechen davon, dass ein Verkauf zur Zeit keine Option sei und das Unternehmen mit neuen Produkten und Dienstleistungen für Geschäfts- und Regierungskunden einen auf mehrere Jahre ausgelegten Plan verfolgen.
Diese Firma steht nicht zum Verkauf.
Es wird angenommen, dass einige ausländische Unternehmen an BlackBerry mit Angeboten herangetreten wären, es wurden alle abgelehnt. Doch Beobachter erwarten, dass das Unternehmen von anderen wie z.B. Samsung und Apple Inc. vom Markt verdrängt wird und verkauft wird.
Richard Tse, Analyst bei Cormark Securities in Toronto:
Ich bin zuversichtlich, dass es innerhalb von zwei Jahren so kommen könnte.
Samsung wäre logisch gesehen aus verschiedenen Gründen der passende Käufer: Der Technologie-Gigant würde wahrscheinlich Kapital aus den 44.000 Patenten von BlackBerry machen und BlackBerry hat mit Samsung eine Kooperation über Knox auf Secure Work Space.
Sie kommen sich offensichtlich immer näher.
Darüber hinaus würde das koreanische Unternehmen wahrscheinlich nicht den gleichen Gegenwind aus Ottawa bekommen wie das chinesische Unternehmen Lenovo. Dessen Bemühungen wurden 2013 von der kanadischen Regierung wegen Befürchtungen über Verletzung der nationalen Sicherheit abgeschmettert.
Desmond Lau, Analyst bei Veritas Investment Research in Toronto:
Ich weiß nicht, ob die kanadische Regierung in der Lage ist zu behaupten, Samsung sei kein passender Eigentümer, da das Unternehmen nicht unter staatlicher Kontrolle liege.
Als John Chen im November 2013 zu BlackBerry kam, verfiel auch in der Führungsetage die Idee eines Verkaufs. Es wurde die Entscheidung gefällt, dass eine Refinanzierung durch Fairfax Financial Holding einem Verkauf des Unternehmens vorzuziehen ist. Mit dieser Refinanzierung stockte nun Fairfax, geführt von Prem Watsa, ihre Beteiligung an der Gesellschaft auf 17 Prozent auf.
John Chen, der schon Sybase gerettet hat, fokussierte BlackBerry auf Staats- und Unternehmensmärkte durch die Einführung neuer Tastaturmodelle auf Basis der neuen Plattform OS 10 sowie neue Dienstleistungen zum Verwaltung von mobilen IT-Lösungen von Großkunden. Er hat Blackberry unterm Strich stabilisiert und das Unternehmen hat 3,1 Milliarden-Dollar in bar und in Investitionen. Aber die Erlöse sind weiterhin rückläufig. Chen muss beweisen, dass er seine Ziele von 10 Millionen verkauften Smartphones pro Jahr und eine Verdopplung des Umsatzes von Softwarelizenzen auf 500 Million USD im Fiskaljahr, welches am 01.März beginnt,schafft.
Chen zeigte im letzten Monat seine Enttäuschung sagte den Analysten, dass sie nicht zuhören und seinen Plan zum Turnaround zu früh als abgeschlossen bezeichnen würden. Er versprach bis zum Sommer neue Softwarelizenzumsätze fließen.
Morgan Stanley-Analyst James Faucette:
BlackBerry muss Kosten und Preise senken und wird auch weiterhin Boden im Gerät-Management-Geschäft verlieren.
Halten wir fest:
- Kein geplanter Verkauf von BlackBerry.
- Bei einem Verkauf wird die kanadische Regierung zumindest Mitspracherecht einfordern.
Vergleich hierzu der Verkauf des deutschen Unternehmens Secusmart an BlackBerry - Turnaround-Prozess ist noch nicht vorbei.
- Strategie auf Geschäfts- und Regierungskunden auf mehrere Jahre und eher auf Plattformen, Software und Dienstleistungen ausgelegt.
- IoT-Plattform ist gestartet.
- Darüber auch Einstieg in logistische und medizinische IT-Dienstleistungen wie mit NantHealth.
- Mit QNX in über 50 Millionen Fahrzeugen und mehr als 50% Marktanteil Marktführer bei vernetzten Autos.
- Sommer 2015 wirken sich die Lizenzumsätze aus.
- BBM wird ab 2015 weiter monetarisiert.
- BlackBerry muss Kosten senken.
- Wenn BlackBerry das Portfolio noch preisgünstiger umsetzt, wird der Umsatz noch geringer und schon so hat zum Beispiel BES10 die geringsten operativen Kosten auf 5 Jahre im EMM-Segment.
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