Test: Samsung Galaxy Fold 3 – Das “Große” Foldable

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Neben dem Flip 3, welches ich schon im Langzeittest vorgestellte, habe ich auch das große Foldable Smartphone von Samsung in Nutzung: das Fold 3. Wie schlägt sich das Flagship im Alltag?

Spezifikationen

Software Android 12
SoC Snapdragon 888
RAM 12GB
Speicher 512GB
Akku 4400mAh
Display 7,6 Zoll 2.208 x 1.768 (QXGA+) + 6,2 Zoll 2.268 x 832 (HD+)
Maße 158 * 128 * 6 mm, zusammengeklappt 158 * 67 * 16 – 14 mm
Tasten Lautstärkeregler, seitlicher Fingerabrducksensor im Powerbutton
Anschlüsse USB-C USB3.1
Kamera 12 / 12 / 12 MP
Frontkamera 4 MP Under-Display-Camera

 

Lieferumfang

Wie schon beim Flip 3 angemerkt:
Seit einiger Zeit liefert Samsung seine Geräte ohne ein Ladeadapter aus, dementsprechend ist der Karton recht klein und beinhaltet neben dem Gerät nur Papierkram und eine SIM-Nadel.

Für mich persönlich stellt dies kein Problem dar. Wir haben daheim in vielen Räumen Wireless Charger und durch vorher genutzte Geräte haben wir noch einige USB Ladegeräte zur Verfügung. So wird weniger “Schrott” produziert und senkt die CO² Bilanz.

Hardware

Hoch, schlank und mit hochwertigen Innereien. Zum Flip 3 haben wir einen größeren Akku, mehr RAM und mehr Arbeitsspeicher. Doch das Konzept ist völlig anders: Während das Flip ein kleines Außendisplay für schnelle Informationen hat und man es für die vollwertige Nutzung immer aufklappen muss, hat das Fold 3 ein vollwertiges Außendisplay über die gesamte Front. Und man flipt das Gerät für den großen Bildschirm nicht auf, sondern klappt es wie ein Buch auf.

Das verwendete Außenglas ist Gorilla Victus und für den Rahmen wird Aluminium verwendet, es ist also alles auf Langlebigkeit ausgelegt. Auch dank der IPX8 Zertifizierung, welche das Gerät vor Beschädigungen durch einen Regenschauer schützt. An den Strand sollte man aber nicht mit dem Gerät, da Staub und Sand hier in das Scharnier geraten könnte!

Und leider schließt das Gerät nicht bündig!

Alle Verbindungen sind jederzeit sehr gut gewesen, egal ob Mobilfunk, WLAN, Bluetooth oder GPS. Hervorheben möchte ich noch die guten Stereolautsprecher!

Haptik

Das Gerät liegt schwer in der Hand, kein Wunde bei 271 Gramm. Mir persönlich viel zu schwer. Dazu kommt noch der ungewöhnliche Formfaktor im geschlossenen Zustand. So ist das Außendisplay sehr schmal geworden und es ist keine Freude, eine Nachricht darauf zu verfassen.
Im geöffneten Zustand hat man ein schmales Tablet in der Hand mit einem wirklich tollen Display.

Zusammengeklappt ist es nur noch halb so breit, dafür aber doppelt so dick. Und solch einen Klotz mitzunehmen macht nicht immer Spaß. Der Powerbutton mit eingelassenem Fingerabdrucksensor ist gut erreichbar, die darüber liegenden Lautstärketasten wiederum nicht. Diese sind zu hoch angesetzt.

Da die Kameras etwas aus dem Gehäuse stehen, wackelt das Gerät wenn es flach auf einer Oberfläche liegt. Auf- sowie zugeklappt. Das schmälert leider etwas den sonst guten Gesamteindruck.

Display – kannste knicken

Bereits angesprochen habe ich das Außendisplay. Ein schmales 120 adaptive Hz schnelles Display, welches Always-On bietet und ab Werk eine vorinstallierte Folie hat. Letzt genannte ist aber etwas scharfkantig.

Das Innendisplay besitzt auch die adaptiven 120Hz und wirkt dadurch wirklich angenehm und die Falz im Knick merkt man nach einer Zeit überhaupt nicht mehr, weder visuell noch haptisch. Im Gegensatz zum Flip zieht sich aber die Falz über die gesamte Gerätehöhe. Da es kein gehärtetes Glas besitzt, muss man bei der Reinigung sehr vorsichtig sein und ja, dieses Display ist ein Fingerabdruckmagnet.

Dank des Scharniers kann man das Gerät auch auf den Tisch legen und das obere Ende in einen beliebigen Winkel bringen, es bleibt so stehen. So kann man einen Videocall sehr angenehm durchführen.

Akku

4400 mAh für ein Gerät mit zwei Displays und der Größe? Für mich persönlich hat es immer locker für einen Tag Nutzung gereicht, und das obwohl ich das Gerät dank Android Enterprise auch geschäftlich nutze.

Kamera

Drei Brennweiten und eine gute Durchschnittskamera. Es wurden hier Sensoren der S21 Reihe genutzt, welche gute Ergebnisse liefern. Bauartbedingt gibt es keinen Periskopzoom, was man aber meiner Meinung nach verschmerzen kann. Die innere Selfiekamera ist eine “Under-Display-Camera”, man hat also kein Loch im Display. Bei hellen Hintergründen merkt man aber klar die Position der Kamera, da hier die Pixeldichte signifikant geringer ist.

Software

Wie auch beim Flip 3 kommt hier die große Stärke von Samsung: Es gibt so viele kleine Anpassungen an der Software, gerade für die Foldables. So wird zum Beispiel das Bild eines Videocalls (egal welche App genutzt wird) nur im oberen Bereich angezeigt, wenn das Gerät geknickt auf dem Tisch oder in der Hand liegt. Gleiches gilt für Medien.

Gerade im Tabletmodus wird ersichtlich, dass sich die Entwickler Gedanken gemacht haben, wie man auf solch einer Breite die gesamte Tastatur gut bedienen kann:

Der Homescreen ist identisch auf beiden Displays. So wird beim Aufklappen die zweite Seite mit eingeblendet:

Samsung hat den Enterprise Sektor fest im Blick und daher überrascht es nicht, dass man nun 4 Jahre Android Updates und 5 Jahre Sicherheitsupdates bieten möchte. Das Fold 3 hat auch im März ein Update der eigenen UI auf Version 4.1 erhalten, welche einige neue Funktionen mit sich gebracht haben. Abstürze oder Ruckler hatte ich bisher noch nie mit dem Gerät!

DeX

Verbindet man per Kabel oder auch kabellos ein großes Display und Peripherie an, kann man den Desktop Modus nutzen. Seit dem aktuellsten Good Lock Update gibt es auch die Möglichkeit, die Auflösung hochzuschrauben. Denn sonst hat man aufgrund von Restriktionen nur eine FullHD Auflösung, welche auf großen Bildschirmen wirklich in den Augen schmerzt.

Eine weitere Restriktion ist dabei, dass Android nicht mit externen USB Kameras kann. Ich für meinen Teil klappe das Fold auf und nutze die UDC unter dem inneren Display. Die Orientierung wird dabei zum Beispiel auch in Teams angespasst. DeX macht das Fold 3 definitiv zu dem Arbeitsplatz der Zukunft.

Fazit

Das Fold 3 bietet viele Einsatzszenarien in einem Gerät:

  • Smartphone
  • Tablet
  • Desktopersatz per DeX
  • Kamera für Schnappschüsse

Es ist DAS Arbeitstier der Samsung Smartphones (neben dem Tab S8) und erledigt diese Aufgabe wirklich sehr gut. Persönlich nutze ich das Gerät sehr gerne im geschäftlichen Einsatz. Das Gerät wird durch den Microsoft Endpoint Manager verwaltet und dank einer guten Partnerschaft zwischen Microsoft und Samsung, sind alle Microsoft Android Apps auch DeX optimiert.
Einzig, dass es so ein großes und schweres Gerät ist, hält mich manchmal davon ab, es auch privat am Wochenende mitzunehmen, wenn wir mit der Familie unterwegs sind.

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