Test: Samsung Galaxy Note 10+ (Star Wars Edition)

  • Von
  • Veröffentlicht
  • 8 mins read

Samsung hat zwei Flagship Reihen im Smartphone Portfolio und ich habe mir das neueste Modell der Business Note Reihe geholt: Galaxy Note 10+. Es gibt auch eine etwas kleinere Variante, das Note 10, doch gibt es diese nicht als Star Wars Edition.

Spezifikationen

Software Android 10 (Im Test Android 9)
SoC Exynos 9825 Octa Core
RAM 12GB
Speicher 256 + MicroSD-Card
Akku 4.300mAh
Display 6,8 Zoll QHD+
Maße 162,3 x 77,2 x 7,9 mm, 196g
Tasten Lautstärkeregler und Bixbybutton auf der linken Seite
DualSIM Ja
Anschlüsse USB-C USB3.1 Gen1
Kamera 12 MP + 16 MP + 12 MP + VGA
F1.5/F2.4 (Variable Blende) , F2.2 , F2.1 , F1.4
Frontkamera

10 MP
F2.2

Konnektivität BT 5.0, GPS, Glonass, Beidou, Galileo, NFC, 802.11 a/b/g/n/ac/ax 2.4G+5GHz, HE80, MIMO, 1024-QAM

Lieferumfang

Die Star Wars Special Edition kommt in einer eigens kreierten Verpackung, welche zwei Schubfächer hat.

Im oberen Fach begrüßt einen das Ledercase mit Trump-Locke … ich meinte Kylo Ren´s Maske und rechts eine Metallplatte. Im unteren Schuber findet man dann das Note10+ und Galaxy Buds.

Sowohl das Smartphone (außen wie “innen”) wie auch die Galaxy Bus und das Case sind optisch an Star Wars angelehnt.

Vergleich mit Note 9:

Konfiguration

Ich habe das Gerät an einem BlackBerry UEM betrieben und durch eine Android Enterprise – Premium Aktivierung auch eine berufliche Anbindung. Durch die Premiumaktivierung werden auch die KNOX APIs angesprochen, dementsprechend ist es eine KNOX v3 Aktivierung. Als Konten und Services laufen demnach: BlackBerry Connectivity (IP Tunnel), 3 Exchange Konten, Facebook, Twitter, Instagram, LinkedIn, Xing, Skype, Telegram, Threema und WhatsApp und BBMe. Bluetooth ist immer aktiv für eine verbundene Smartwatch und Freisprechanlage im Auto.

Hardware

Samsung verbaut in der Note Reihe eigentlich immer High-End. Doch wieder mal ist für den europäischen Markt ein eigener SoC verbaut, ein Exynos. Dieser reicht von der Leistung her vollkommen, ein Snapdragon wäre mir lieber. Diese werden schließlich für die US Geräte auch verbaut.
Die Note Reihe hat zusätzlich noch einen S-Pen für handschriftliche Eingaben auf dem Display und teilweise zur Steuerung des Smartphones. Schön ist, dass der Stift dabei im Gerät untergebracht ist.

Vorne und hinten ist Glas verbaut, welches an den Längsseiten gebogen ist. Dazwischen ist ein Metallrahmen, die Spaltmaße sind gleichmäßig und sehr klein. Durch den Einsatz von Glas kann das Note 10 auch induktiv geladen werden.

Das Gerät besitzt keinen Klinkenanschluss mehr, also muss man USB-C Kopfhörer oder Bluetooth Pendants nutzen. Die eingebauten Stereolautsprecher sind sehr laut und klar. Das Gerät besitzt sogar eine Öffnung am oberen Gehäuserand, damit der obere Treiber besser arbeiten kann.

Haptik

Das Gerät liegt sehr satt in der Hand, ist aber einen Ticken zu unhandlich. Sony Xperia 1  oder auch ein Galaxy S10 liegen da deutlich besser in der Hand, dank des Formfaktors.
Das Note 10 hat keinen klassischen Powerbutton. Auf der linken Seite ist unterhalb der Lautstärketasten ein Bixby Button verbaut. Mit diesem kann man das Gerät sperren und entsperren, aber nicht mehr ausschalten. Dies wird über eine Softwarelösung innerhalb der Schnelleinstellungen durchgeführt.

Ich habe die Option aktiviert, dass bei einem Anheben des Gerätes dieses auch aktiviert wird. Somit kann ich nach dem Anhaben sofort den Fingerabdrucksensor im Display nutzen. Damit entfällt ein Druch auf den linken Button. Denn bei Nutzung des Buttons muss man dann umgreifen, um den Sensor mit dem Finger richtig zu treffen. Double-tap-2-wake ist auch vorhanden, Double-tap-2-sleep komischerweise nicht.

Das Gerät ist an sich sehr gut verarbeitet. Nichts wackelt oder knarzt. Typisch Samsung.

Display

Das Display ist sehr gut. Helligkeit und Blickwinkel stimmen, mir persönlich gefällt aber zum Beispiel das Xperia 1 Display besser. Direkte Sonneneinstrahlungen haben mich kaum gestört und ich konnte jederzeit alles erkennen.

Das Display hat oben in der Mitte ein Loch für die Selfiekamera (auch für die unsichere Enstperrmethode eines Gesichtsscan nutzbar). Ich dachte zunächst, dass mich diese Anordnung stören würde. Gar nicht! Ich finde diese Anordnung sogar besser als die Anordnung oben rechts in der Ecke wie beim S10. Auch die obere Android Systemleiste ist viel besser angepasst an das Note 10 Design.

Kommunikation

Wie immer: Messwerte sind mir egal, mir geht es um die Handhabung im realen Leben. Empfangsschatten kann man überall haben, der Dämpfungswert interessiert aber kaum einen.

Netzwechsel laufen problemlos, der Mobilfunkempfang ist sehr stabil. WLAN Empfang ist gut, es gibt aber teilweise Verbindungsprobleme bei der Verwendung von mehreren Access Points via MESH. Einzig Bluetooth braucht etwas länger zum Verbinden, auch wenn die Geräte bereits gekoppelt waren. So muss ich teilweise manuell das Gerät mit dem Auto verbinden, da die automatische Verbindung bei 1 von 5 Versuchen nicht funktioniert.

Akku

Das Akku ist sehr gut, jedoch hat Samsung seit den 10er Versionen ein Problem mit dem Standby Verbrauch. Man schafft locker einen ganzen Tag, eventuell auch 1,25 mit Sparmaßnahmen. Mehr aber definitiv nicht. Dafür bietet die Samsung Software aber auch jede Menge Dienste, welche alle auch ihren Stromhunger stillen wollen.

Kamera

Tagsüber und in leichter Dämmerung ist die Kamera mit ihren vielen Sensoren wirklich gut. Sie ist vorallem sehr schnell, gut für Schnappschüsse. Für Aufnahmen in der Nacht bin ich ein wenig vom Huawei Mate 20 Pro verwöhnt, welches nicht so viele Artefakte wie das Note 10+ aufweist. Jedoch hat das Note 10+ keine Probleme mit dem Autofokus und die Bilder sind nicht zu warm wie beim Mate 20 Pro.

Note 10+:

Mate 20 Pro:

Software

Samsung setzt Android mit einer eigenen Oberfläche und vielen eigenen Diensten an. So braucht man im ersten Moment keine zusätzlichen Apps zu installieren. Doch gerade hier gibt es einen großen Unterschied zu anderen Herstellern: So sind einige Apps im eigenen Samsung App Store und nicht in Google Play Store gelistet. Somit hat man zwei Quellen. Dass Samsung einen eigenen App Store anbietet ist klar: Einmal für die chinesischen Kunden und um die eigenen Apps schneller zu aktualisieren. Sonst wäre jedes Mal ein Systemupdate notwendig.

Viele Dienst brauche ich nicht, die Bixby Routinen nutze ich aber sehr gerne, ganz im Gegenteil zu Bixby Home. So bieten mir die Routinen Optionen für automatische Abläufe an. So habe ich zum Beispiel:

  • Wenn das Auto per Bluetooth verbunden ist, starte Spotify.
  • Wenn abends um 23:00Uhr kein Ladegerät angesteckt ist, schalte den Stromsparmodus ein.
  • Vor dem Zubettgehen, schalte die Displayhelligkeit auf maximal 10%.
  • Wenn ich mein Haus verlasse, schalte WLAN aus. Geht zwar mittlerweile auch automatisch per Android, die Lösung ist mir aber angenehmer.

An sich ein schönes Package an Anwendungen und Diensten, aber eine Sache kann ich nicht verstehen:

Das Note hat eine Notizenapp, welche man wie auch Microsoft OneNote auch mit dem S-Pen nutzen kann. Das vorinstallierte E-Mail Programm ist sehr gut (kann auch per AppConfig über UEM konfiguriert werden) und liest automatisch die eingebundenen Konten aus. Die Notizen App will aber nur mit der Samsung Cloud synchronisieren. Auch die Notizen auf dem Standby Bildschirm werden über diese App synchronisiert. Eventuell sieht man aber in Zukunft einen Wechsel der Samsung Dienste und Cloud auf OneDrive.

Das Note10 bietet neben dem S10 auch eine enge Verbindung mit einem Windows 10 PC bzw als Dekstop Ersatz an. So kann man das Gerät entweder über die vorinstallierte Microsoft App “Begleiter für Ihr Smartphone” am PC bedienen, über den DeX on PC Modus oder aber einfach einen Monitor und Peripherie anschließen und direkt als Desktop nutzen.

Updates

Samsung hat sehr lange und völlig zu Recht Schelte für die miese Softwarepflege bekommen. Dies hat sich sehr stark verbessert. So kommen die monatlichen Sicherheitsupdates auf Samsung Geräten noch vor den Google eigenen Smartphones an. Dazu bietet Samsung einige Geräte als Enterprise Edition an, welche 4 Jahre lang Updates erhalten.

Das S10 und das Note 9 haben schon Android 10 erhalten, das Note 10 zieht gerade nach. Da ich aber die Star Wars Edition nutze, dauert es hier noch etwas bis das Update angeboten wird. Ich bin mal gespannt, wann dies sein wird.

Star Wars Anpassungen

Nicht nur das Äußere ist angepasst an Star Wars mit einer eigenen Gehäusefarbe und dem roten S-Pen, auch die Softwareoberfläche wurde fast komplett in schwarz rot gehalten. Leider verliert man aber dadurch die Option, nachts ein dunkleres Theme zu nutzen. Somit bleibt das Systemfarbschema immer auf hell stehen.
Dazu kommen noch eigene Klingel- und Benachrichtigungstöne sowie das Geräusch eines Lichtschwertes beim ein- und ausstecken des S-Pens. Mir gefällt es.

Vergleich mit einem Note 9:

Fazit

Mal abgesehen vom Preis (diese Edition kostet 1.300€) ist das Gerät zu empfehlen, auch wenn eine Benachrichtigungs-LED für das Design gestrichen wurde, dafür gibt es andere optische Benachrichtigungen über das Always-On-Display. Die Software bietet massig Dienste und Erweiterungen an, welche das Smartphone nicht mehr so überladen und langsam werden lassen wie in alten Versionen. Die neue Samsung Oberfläche OneUI ist wirklich gut gelungen.

Ich denke, dass dieses Gerät lange im Einsatz bleiben wird, auch wenn es nicht perfekt ist. Aber welches Gerät ist das schon?!

Titelbild Copyright by Samsung

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

Schreibe einen Kommentar